Pyrogenium zählt zu den Nosoden, welche Arzneimittel beschreiben, die aus kranken Organen o.Ä. hergestellt werden. Die Anwendung von Nosoden und Impfungen stehen geschichtlich in direktem Zusammenhang. Bereits 800 v. Chr. wurden in China Menschen vorbeugend mit Pockensekreten behandelt. Es stellt damit rein formal die erste Impfung dar. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde das Vorgehen in der Türkei ebenso und mit Erfolg gehandhabt, auch wenn die Anwendung damals noch riskant war.
Ausgangsmaterial für die Herstellung von Nosoden sind z. B. Eiter, Sekrete oder erkrankte Gewebe, die Bakterien, Viren, Toxine, Antikörper oder Hormone enthalten. In der heutigen Nosodentherapie werden diese mittlerweile durch z.B. Hitze, Alkohol oder Bestrahlung inaktiviert und nach homöopathischen Verfahren potenziert, sodass eine Ansteckung nicht mehr zu befürchten ist. Allgemein stoppen Nosoden Schwäche und bremsen überschießende Reaktionen.
Eine gut bekannte Nosode ist Pyrogenium, ein Extrakt aus kontrolliert autolysiertem Fleisch. Für unser SaluVet Produkt Pyrogenium compositum inject wird hierfür ausschließlich Fleisch von Rindern eines Demeter-Betriebs verwendet. Nosoden folgen dem Ähnlichkeitsprinzip der Homöopathie: Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt. Daraus ergibt sich der Einsatz von potenzierten Pyrogenium-Nosoden:
- Infektionen oder Sepsis durch Bakterien, Viren oder Toxine
- eitrige (Wund-)Infektionen
- fiebrige Zustände bedingt durch Sepsis oder Infektionen
- infizierte Wunden, die mit Sekretbildung einhergehen
- diverse Sekrete und Ausscheidungen, die mit üblen Gerüchen einhergehen (z.B. Schweiß, Eiter, Diarrhoe)
Eine potenzierte Pyrogenium-Nosode ist sozusagen eines der wirksamsten Antiinfektiva in der Homöopathie. In Komposition mit Lachesis mutus (D8) und Argentum metallicum (D30), wie im Pyrogenium compositum inject, kann eine umfassende Stärkung des gesamten Organismus in Situationen, die eine Herausforderung für das Immunsystem darstellen, erreicht werden. Mit Lachesis mutus ist ein weiterer Bestandteil mit Bezug zu Infektionskrankheiten und Sepsis, aber auch zum Herz-/Kreislaufsystem enthalten. Argentum metallicum, der dritte Bestandteil mit Bezug zu Sepsis und Fieber, unterstützt obendrein die Regeneration von Geweben und reguliert die Tätigkeit der Nerven sowie Sinne.
Literatur
Boericke, William (1994): Homöopathische Mittel und ihre Wirkungen. Materia medica und Repertorium. Nachdr. der 4., verb. Aufl. Leer, Ostfriesland: Verl. Grundlagen und Praxis.
Millemann, Jacques (Hg.) (2008): Materia medica der homöopathischen Veterinärmedizin. International Association for Veterinary Homoeopathy.
Schramm, Henning (1991): Metalle und Mineralien in der Therapie. Heilmittel-Kompendium zur anthroposophischen Medizin. Schaffhausen: Novalis-Verl.