Mit Bittersüßem Nachtschatten gegen den Juckreiz

Wie der Nachname schon sagt, gehört der Bittersüße Nachtschatten (Solanum dulcamara) zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Zur gleichen Familie gehören viele Nahrungsmittel wie Kartoffeln, Tomaten, Paprika und Auberginen sowie Genussmittel wie z.B. der Tabak. Der Bittersüße Nachtschatten ist eine krautige oder verholzende Kletterpflanze mit kleinen kugelförmigen bis elliptischen Beeren, die im unreifen Stadium grün und zur Reife leuchtend rot gefärbt sind. Die Pflanze braucht viel Licht und wächst meist in der Nähe von Wasser. Man findet die Pflanze in Europa, Nordafrika, Asien und Nordamerika bis in Höhenlagen von 1700 Metern Meereshöhe. Die SaluVet kooperiert eng mit einem langjährige Lieferanten, dem es gelungen ist, Bittersüß in der Nähe der Firma anzubauen.

Alle Pflanzenteile enthalten in unterschiedlichem Ausmaß giftige Steroidalkaloide und Saponine, wobei bezüglich der Giftigkeit Paracelsus zitiert werden darf: „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, dass ein Ding kein Gift sei.“ Alkaloid-Drogen zeigen schon bei geringer Dosierung ihre Giftigkeit. Nichtsdestotrotz – oder gerade aufgrund der potenten Inhaltsstoffe – wird der Bittersüße Nachtschatten als Heilpflanze geschätzt. Verwendet werden die Bittersüßstängel (Solani dulcamarae stipites) bzw. standardisierte Extrakte aus ihnen. Enthalten sind u.a. Steroidalkaloidglykoside wie α- und β-Solamagin, Steroidsaponine wie Soladulcoside A und B sowie Lypin, einem in hoher Konzentration auch in Tomaten vorkommenden Carotinoid. Dem Vielstoffgemisch werden kortisonähnliche, antientzündliche, immunsuppressive und juckreizmildernde Wirkungen zugesprochen. Extrakte werden zur Behandlung von Ekzemen, Neurodermitis und Allergien/Atopien empfohlen und auch zur unterstützenden Behandlung bei Atemwegsproblemen wie Asthma oder Autoimmunerkrankungen wie Rheuma eingesetzt. Die kortisonähnlichen Wirkungen kommen z.T. dadurch zustande, dass der Abbau des körpereigenen Kortisons in der Leber verlangsamt wird.

Das Sommerekzem der Pferde ist eine saisonal auftretende allergische Hautkrankheit, die mit starkem Juckreiz einhergeht. Zur unterstützenden Behandlung dieses multifaktoriellen Geschehens wurden die DermaCheval® Pellets in Kombination mit der DermaCheval® Lotion entwickelt. Für die vielen Erfolgsmeldungen ist sicher auch der Bittersüße Nachschatten, wichtiger Bestandteil in den DermaCheval® Pellets, verantwortlich.


Literaturhinweise:

Kees M, Beckel N, Sharp C. Successful treatment of Solanum dulcamara intoxication in a Labrador retriever puppy. Can Vet J. 2015;56(12):1283-1286.

Delbrouck JA, Desgagné M, Comeau C, Bouarab K, Malouin F, Boudreault PL. The Therapeutic Value of Solanum Steroidal (Glyco)Alkaloids: A 10-Year Comprehensive Review. Molecules. 2023;28(13):4957. Published 2023 Jun 23. doi:10.3390/molecules28134957 

Phytotherapie in der Tiermedizin (2021), Hg. Dr. med. vet. Cäcilia Brendieck-Worm und Prof. Dr. Matthias Melzig.

Schilcher, Heinz (Hg.) (2016): Leitfaden Phytotherapie. 5. Auflage. München: Elsevier Urban & Fischer.