Wenn bei Ihrem Auto die Ölwarnlampe aufleuchtet, weil der Ölstand zu gering ist, kämen Sie oder die Werkstatt nicht auf die Idee, als Gegenmaßnahme die Stromzufuhr zur Ölstandsanzeige oder zum Fühler für den Ölstand zu unterbinden oder – noch einfacher - die Lampe aus der Anzeige zu entfernen. Sie würden Öl nachfüllen und ggf. der Ursache des verminderten Ölstandes nachgehen.
Der Organismus verfügt über ein ausgeklügeltes System mit vielen Rezeptoren lokalisiert an unterschiedlichen Stellen des Körpers und entsprechend vielen Stellgrößen, um den Blutfluss und Blutdruck zu regulieren. Registriert der Körper eine Minderperfusion in einem oder mehreren Organen, dann wird ein Anstieg des Blutdruckes eingeleitet. Wird bei diesem Individuum dann eine Hypertonie diagnostiziert und mit entsprechenden Blutdrucksenkern der Blutdruck wieder „normalisiert“, reagiert der Körper nicht selten mit einer Gegenregulation, also einem erneuten Anstieg des Blutdruckes, weil die Minderperfusion durch die medikamentelle Blutdrucksenkung nicht behoben wurde. Aus ganzheitlicher Sicht müsste nach den Ursachen der Minderperfusion geforscht werden, um diese möglichst abzustellen und damit den Regelkreis wieder ins Lot zu holen.
Komplexe Erkrankungen wie Krebs, Diabetes, Bluthochdruck oder Chronischer Niereninsuffizienz sind nicht durch Mutationen oder Dysfunktionen eines einzelnen Moleküls gekennzeichnet. Komplexe Erkrankungen treten auf, wenn ein ganzes Regulationsnetzwerk nicht oder nicht mehr richtig funktioniert. Ein einzelnes Molekül kann als Netzwerkknoten gesehen werden, dessen Fehlfunktion weitreichende Folgen nach sich ziehen kann. So haben Forschungen ergeben, dass eine 10 %ige Erhöhung des Expressionsniveaus eines einzelnen Moleküls in Stoffwechselwegen zu einer 100 %igen Steigerung der endgültigen Metabolitenproduktion führen kann. Überspitzt gesagt haben der belächelte Flügelschlag des Schmetterlings oder der umgefallene Sack Reis in China eben doch Auswirkungen aufs Gesamtgeschehen. Die Chaosforschung spricht in diesem Zusammenhang tatsächlich vom Schmetterlingseffekt.
Die Arzneimittelforschung setzt seit der chemischen Revolution auf die Maxime: Ein Arzneimittel, ein Ziel, eine Krankheit. Mit immer moderneren Analyseverfahren und Computermodellen werden traditionell eingesetzte Heilpflanzen bis in alle Einzelheiten zerlegt, um die wirkungsbestimmenden Ingredienzien zu finden. Auf der Suche nach immer neuen Verbindungen werden Wildtiere in ihrem Verhalten und hinsichtlich besonderer Futteraufnahmen beobachtet, um über die sogenannte Pharmakognosie neue Heilpflanzen ausfindig zu machen und aus diesen patentierbare Einzelstoffe zu generieren. In den vergangenen 25 Jahren ist die Suche nach erfolgreichen Neuentwicklungen ins Stocken geraten. Trotz vielversprechender Analysen scheiterten viele klinische Untersuchungen entweder an mangelnder Wirksamkeit oder unerwarteter Toxizität der Prüfsubstanzen. Gleichzeitig wächst zunehmend die Erkenntnis, dass die Heilpflanze in toto oder die traditionell angewendete Kräuterzusammenstellung bessere Wirkungen bei geringerer Toxizität aufweisen als die aus ihnen isolierten Einzelsubstanzen. Stichwort Synergie und Multi-Target Drugs. Zum Teil werden Wirkungen beobachtet, die aus der Einzelbetrachtung nicht zu erwarten sind. Man spricht hier von emergenten Eigenschaften der Vielstoffgemische.
Besonders selektive Wirkstoffe weisen im Vergleich zu Multitarget-Medikamenten häufig eine geringere als die gewünschte klinische Wirksamkeit auf. Viele wirksame Arzneimittel wirken über die Modulation mehrerer Proteine und nicht nur einzelner Ziele. Das gilt besonders für Heilpflanzen oder Präparate, die mehrere Heilpflanzen oder Naturstoffe kombinieren. Die Forschungen zur Systembiologie offenbaren eine weitreichende Netzwerkstruktur, die eine phänotypische Robustheit aufweist. Die Integration von Netzwerkbiologie und der Polypharmakologie, in diesem Zusammenhang auch Netzwerk-Pharmakologie genannt, zeigt einen Paradigmenwechsel in der Arzneimittelentwicklung auf. Fraglich ist, ob die Komplexität der Netzwerkbiologie und Polypharmakologie unter Einbeziehung der pflanzlichen Vielstoffgemische hinreichend erfasst werden können. Eine lückenlose Aufklärung der Zusammenhänge multipler Struktur-Wirkungsbeziehungen ist ohne Frage wünschenswert. In Anbetracht der individuellen Variabilität sowohl der Patienten als auch der Heilpflanzen bzw. Naturstoffen wird diese Forschung nur Ergebnisse liefern können, die der Realität näherungsweise entsprechen. Die Berücksichtigung der Netzwerkbiologie und der Polypharmakologie bedeutet aber einen entscheidenden Schritt in die holistische Betrachtung des Wechselspiels mindestens von Patienten und Arzneien, wie es von der Seite der Regulationsmedizin schon seit jeher gefordert und weitestgehend praktiziert wird. Darüber hinaus verdienen Umwelteinflüsse Beachtung, die Psyche des Patienten sowie die Interaktionen zwischen Patienten, Besitzern und Therapeuten. Spätestens damit verlassen wir mitunter die heutige rationale Pharmakologie und bewegen uns in Bereichen, die auch als Seelenebene, geistige Ebene, mit negativem Framing als Esoterik bezeichnet wird. Die Tatsache, dass wir diese Ebenen insbesondere bei Tieren nicht greifen, nicht messen können, beweist nicht, dass sie nicht vorhanden sind oder dass sie keinen Einfluss haben. Vordenker für holistische Betrachtungsweisen finden sich von der Neuzeit bis in die Antike. Aristoteles wird zum Beispiel die Aussage zugeschrieben: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Beobachtungen zur Anwendung vieler Medikamente, Kräuterfuttermittel, Ergänzungsfuttermittel oder Pflegemittel aus dem Hause SaluVet, die auf Basis natürlicher Rohstoffe hergestellt wurden, bestätigen immer wieder diese Aussage: Die Gesamtwirkung der Kräutermischungen ist größer als die Summe ihrer Einzeleffekte.
Deshalb ist es nicht zielführend, bei Produktvergleichen zu fragen, wieviel Mariendistel oder Weihrauch denn insgesamt im PlantaVet-Produkt enthalten ist. Mit dieser verständlichen und nachvollziehbaren Sichtweise vernachlässigt man die anderen Komponenten in unseren Kombinationspräparaten und gelangt so nicht zu einer verlässlichen Einschätzung der Wirkung. Klare Dosis-Wirkungsbeziehungen bestehen bei synergistischen Wechselwirkungen der Inhaltsstoffe eben nur zum Teil. Punktuell liefert die moderne Synergieforschung hierzu immer wieder neue und überraschende Erkenntnisse, die bei Produktneuentwicklungen oder Produktüberarbeitungen einfließen. Das wahre Know-how liegt heute nicht in der Behandlung mit isolierten Einzelstoffen, sondern in deren Kombination. Dieses spezielle Know-how zeichnet das Unternehmen SaluVet aus, das auf über hundert Jahre Erfahrung in der Phytotherapie am Tier zurückblicken kann. Ein Garant für die Entwicklung kraftvoller Lösungen.