25 Grad im Schatten, eine leichte Brise bei strahlend blauem Himmel und ungetrübtem Sonnenschein. Der nächste Badesee verspricht eine kleine Abkühlung mit seinem wohltemperierten Wasser. Herrlich. Das ist nicht nur für viele Menschen ein willkommener Genuss.
Viele Hunde sind kaum zu bremsen, wiederholt in jeden noch so kleinen und dreckigen Tümpel zu springen, um jedes Mal das Stöckchen oder den Ball zu retten.
Wir trocknen uns nach dem Bad ab, je nach Wasserqualität stellen wir uns auch noch unter die Dusche. Mitunter hüpfen wir auf einem Bein mit schief gelegtem Kopf, um das Wasser aus dem Gehörgang zu bekommen, das uns ein taubes Gefühl im Ohr beschert.
Und die Hunde? Die schütteln sich kräftig und trocknen – je nach Fellqualität – langsam, über Stunden.
Böse Nachwehen
Einige Hunde entwickeln nach solch Sommerfreuden immer wieder Otitiden und/oder sogenannte Hot Spots, fachlich korrekt als pyotraumatische Dermatitis bezeichnet. Vorangegangener Badespaß ist nicht Grundvoraussetzung für die Entwicklung dieser Leiden. Da wird auch mal ein Floh- oder Zeckenbiss für den Hot Spot verantwortlich gemacht. Die Probleme treten aber nun mal vermehrt im Sommer und vermehrt nach dem Badespaß auf.
Sowohl Otitiden als auch die Hot Spots sind hochschmerzhafte Erkrankungen, deren Behandlungen keinen Aufschub dulden. Ausgehend von einer kleinen Hautirritation entwickelt sich der Hot Spot binnen Stunden zur handgroßen eitrigen Hautentzündung. Die Hunde mögen sich nicht nur an der Stelle nicht berühren lassen. Vielfach ist die Beteiligung der Eitererreger schon zu riechen.
Entzündung – Schmerzen? Da fällt mir sofort PetDolor® ein. Und zwar sofort in doppelter Dosierung, also 2 x täglich 1 ml/10 kg KGW. Ob zusätzlich ein Schmerzmittel verabreicht werden muss entscheidet der Einzelfall.
Bei nässenden Ekzemen werden in der Phytotherapie Gerbstoffdrogen zur äußerlichen Anwendung empfohlen. Die adstringierende Wirkung eines lange gezogenen Teeaufgusses oder eines Wallnussblättersuds führt nach kurzzeitiger initialer Irritation zur Abdichtung der Haut und zur Keimreduktion auf dem Hot Spot. Unser AkuDerma® erhält u.a. durch die darin enthaltene Gerbstoffdroge, der Blutwurz, die leicht rötliche Farbe. Die emulgatorfreie, auf nativem Olivenöl basierende Lotion kann vorsichtig auf die betroffene Hautstelle verbracht werden. Sie zieht sehr schnell ein. Den betroffenen Tieren ist vielfach sofort anzumerken, dass ihnen die Anwendung guttut, vergleichbar den sommerekzem-geplagten Pferden, denen auf die empfindlichen Hautstellen die identisch zusammengesetzte DermaCheval®-Lotion aufgetragen wird. Je nach Ausprägung des Hot Spots – oder auch der Sommerekzem-Wunde - ist eine vorherige Wundbehandlung mit einer 5-10 %tigen PhlogAsept PlantaVet Lösung sinnvoll. Diese Lösung kann aus einer Pump-Sprühflasche sogar berührungslos und damit sehr schonend auf die Wunde verbracht werden.
Wenn ein Patient wiederkehrend diese nässenden Hautentzündungen entwickelt, dann schauen Sie doch einmal, auf welchem Meridianverlauf die Veränderungen lokalisiert sind. Häufig liegen die Veränderungen auf dem Dickdarm-Meridian, der an der Außenseite der Vordergliedmaße lateral am Hals bis zur Wange führt, was einen Hinweis auf die zugrunde liegende Störung geben kann. Wie sagte schon Hippokrates: Alle Krankheiten beginnen im Darm. Also ist vielleicht die Anwendung von PlantaSil®, EnteroRegén® oder PlantaFerm® KT gefragt, um einen nachhaltigen Erfolg zu erzielen? Eine umfassende Futteranamnese gehört dazu, ggf. auch eine ordentliche Darmsanierung.
Und die Ohren?
Was passiert mit den Ohren? Helfen hier auch die Gerbstoffe?
Auf jeden Fall tut eine Otitis richtig weh. Der Gehörgang ist geschwollen und gerötet. Also auch hier – mindestens unterstützend – PetDolor®.
Für die Ohren gibt es unser speziell für diese Anwendung entwickelte AuriSan®. Auch im AuriSan® findet sich die Blutwurz, kombiniert mit vielen weiteren Inhaltsstoffen aus der Dermatologie wie Mikrosilber, Lavendel, Koriander, Johanniskrautöl und Propolis. Je frühzeitiger das Präparat angewendet wird, desto höher sind die Chancen auf eine schnelle Besserung oder ein Kupieren des Geschehens. Und die Hunde, bei denen man schon im Vorfeld voraussagen kann, dass sie nach dem Sommerspaß eine Otitis entwickeln werden, erhalten schon vor dem Ereignis einen Pumpstoß in jedes Ohr. Prophylaktisch bzw. metaphylaktisch.
Einige Ingredienzien herkömmlicher Ohrpräparate werden nicht von jedem Hunde- oder Katzenohr vertragen. Reaktionen auf diese Inhaltsstoffe werden weitestgehend durch die in den Präparaten enthaltenen Kortikosteroide unterdrückt oder abgemildert. Ich selbst habe mehrfach eine Verschlimmerung der Ohrprobleme durch die Anwendung solcher Medikamente erfahren müssen. Eine solche iatrogene Verschlimmerung ist auch bei einem Präparat wie dem AuriClean® nicht ganz auszuschließen, auch wenn dieses Produkt sehr gut verträgliche Naturstoffe enthält, dermatologisch getestet und mit „sehr gut“ beurteilt wurde. Deshalb mein Tipp: Geben Sie eine kleine Menge auf weniger empfindliche und gut sichtbare Haut, z.B. auf die Innenseite der Ohrmuschel. Erfolgt keine adverse Reaktion, kann mit großer Sicherheit davon ausgegangen werden, dass die Anwendung im empfindlichen und entzündeten Gehörgang gut toleriert wird. Desgleichen gilt auch für die Anwendung unseres Ohrreinigers AuriClean®. AuriClean® ist nicht nur ein Ohrreiniger. Die zugesetzten Naturstoffe aus dem Thymian und der Kamille beruhigen gereizte Haut und wirken antimikrobiell. Neben der wichtigen Reinigung erste Schritte Richtung Besserung.
Juckreiz – Allergie - Urtikaria
Neben den akuten Erkrankungen haben wir es im Frühling und Sommer auch wieder vermehrt mit Allergikern zu tun. Mit vermeintlich unspezifischem Juckreiz oder einer akuten Urtikaria. Auch o.g. Probleme sind vielfach auf Allergien oder Atopien zurückzuführen. Gegen das Sommerekzem der Pferde haben wir mit den DermaCheval® Pellets und der DermaCheval®-Lotion einen ganzheitlichen Ansatz zur Linderung des Problems gewählt. Bei unzureichender Linderung oder sehr hohem Leidensdruck können zusätzlich PlantaFerm®-P, HeparCheval® und Hepar comp. N PlantaVet zum Einsatz kommen. Bei den Klein- und Heimtieren können wir diesen Ansatz verfolgen mit EnteroRegén® Tabletten, dem Urtica/Stannum comp. PlantaVet, der AkuDerma® Lotion und ggf. zusätzlich den Leberpräparaten PlantaHepar® und Hepar comp. PlantaVet. Vielfach lassen sich durch den Einsatz dieser Präparate die Gaben unterdrückender Medikamente mit ihren nicht zu vernachlässigenden Nebenwirkungen reduzieren oder verhindern.